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Vielleicht ist die wichtigsten Funktion für die Kunst jene, die Menschen zusammenzubringen. Sie soll das Bewusstsein für diejenigen schärfen, die diese Welt mit uns teilen. JR, ein französischer Künstler der mit seiner künstlerischen Praxis genau das zu tun versucht, nutzt das größte Museum der Welt, die Straße.

JRs künstlerisches Engagement begann mit Graffiti. Der 1983 geborene trägt den Spitznamen „Face 3“, den er in seiner Jugend an die Straßenwänden und in die U-Bahn-Passagen von Paris sprayte.
Nachdem er in der U-Bahn eine Kamera gefunden hatte, begann er mit der Fotografie. Das veränderte seine Sichtweise auf die bekannte Praxis der Streetart völlig. JR war nun auch in der Lage, die von ihm selbst geschaffenen Werke, sowie die anderer Künstler zu dokumentieren.

Mit der Kamera in der Hand hatte JR seine fotografischen Fähigkeiten zu einem Erlebnis entwickelt. Dies sollte ihn nicht nur in den Augen der internationalen Kunstszene bekannt machen. Es würde auch seinen Ansatz des visuellen Ausdrucks weiter definieren.
Die Unruhen, die 2004 in den Vororten von Paris ausbrachen, boten JR die Gelegenheit, die Gesichter der Beteiligten einzufangen. Die meisten von ihnen waren Einwanderer. Das Projekt bestand darin, diese Bilder in größerer Zahl überall in der Stadt zu veröffentlichen. Die Nahaufnahmen mit dem Hintergrund vieler aktueller gesellschaftlicher Themen sind zu dem Markenzeichen des Künstlers geworden. In seinen früheren Arbeiten hat er auf die Probleme von Gleichheit, Freiheit und Identität hingewiesen.

Nachdem er mit seinem ersten Projekt die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, machte JR weiter. Der Blick der Öffentlichkeit wurde auf einige bekannte, aber nicht beachtete soziale Themen gelenkt. Vor allem aber fotografiert er mit seiner Kamera mit einem 28-mm-Weitwinkelobjektiv. JRs Motive werden aus nächster Nähe und persönlich fotografiert. Sie offenbaren das Wesen ihrer Emotionen – den Schmerz, das Glück, die Traurigkeit, die wir alle irgendwann einmal in unserem Leben empfunden haben. Sie lassen nichts zurück als den Grundcharakter der Menschen, mit dem wir uns identifizieren können. Darüber hinaus spricht JR eine universelle Sprache, die auf einer Ebene verstanden werden kann, die die Grenzen von Region, Nationalität, Religion, Bildung oder Alter überschreitet. Seine großformatigen Werke bringen die grundlegenden Elemente der Menschheit hervor. Sie verbinden uns, sind aber meist unter dem Deckmantel gesellschaftlicher Normen begraben.

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